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Montag, 11. September 2017

Rezension - Glücksspuren im Sand




Titel: Glücksspuren im Sand
Autor: Rachel Bateman
Verlag: Heyne (Juni 2017)
Einband: Broschierte Ausgabe
Seitenanzahl: 336
Preis: ca. 13€ (D)
Alter: ab 13 Jahren
Reihe: ---

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Die unkonventionelle Storm war schon immer das Vorbild ihrer jüngeren Schwester Anna. Als sie bei einem tragischen Autounfall ums Leben kommt, ist Anna am Boden zerstört. Doch dann findet sie eine Liste ihrer Schwester – eine Liste all der Dinge, die man in einem perfekten Sommer unbedingt tun muss. Dinge wie „Im Regen küssen“, „Ins Dive-In-Kino gehen“ (was auch immer das sein mag!) oder auch einfach: „Mutig leben“. Im Andenken an ihre Schwester und um ihre eigene Traurigkeit zu überwinden, macht Anna sich daran, die Aufgaben der Liste zu erfüllen. Ihr stets zur Seite: der Nachbarsjunge Cameron, der irgendwie immer schon da war. Der Storms engster Freund war. Und der vielleicht der Schlüssel zu einem neuen Glück sein könnte. Wenn es da nicht ein schlimmes Geheimnis gäbe.

Ich habe das Buch gekauft ohne irgendetwas darüber gehört oder gelesen zu haben. Schon alleine das Cover ist wunderschön, es versprüht Lebensfreude und macht Lust auf Sommer. Als ich den Klappentext dann gelesen habe wurde meine Neugier auf die Geschichte noch deutlich größer und ich erwartete eine berührende hoffnungsvolle Geschichte mit Tiefgang. Genau das bekam ich auch, was mich sehr gefreut hat. Alles beginnt nach dem Tod von Annas großer Schwester Storm, die bei einem Autounfall ums Leben kam. Die Gefühle der Protagonistin Anna wurden authentisch dargestellt, ich fühlte ihre Trauer und ihre Hilflosigkeit und trotzdem war ich überzeugt, dass sie es schaffen würde den Verlust zu verkraften und zurück ins Leben zu finden. An ihrer Seite tauchte dann bald Cameron auf, Storms bester Freund seit Kindertagen der auch Anna durch ihre Kindheit begleitet hat. Auch er wurde von dem tragischen Tod aus der Bahn geworfen und kann Anna daher am besten von allen verstehen. Auch ihn mochte ich sehr gerne und fand es berührend wie er sich Anna gegenüber verhielt. Als Anna eine Liste mit Dingen findet, die ihre Schwester in diesem Sommer erleben wollte setzt sie sich in den Kopf diese Liste abzuarbeiten und so setzt die haupthandlung ein. Die Bausteine der Geschichte waren zwar allesamt nichts Neues, 'bucket lists' kommen in einigen Büchern zur Sprache. Allerdings ist es der Autorin hier gelungen eine ehrliche und unverblümte Atmosphäre zu schaffen, ich hatte das Gefühl alles mit Anna zu erleben. Ich weiß gar nicht ganz genau an was es lag, aber das Buch hatte so etwas an sich das es mich innerhalb kürzester Zeit durchlesen hat lassen. Die Suche nach dem Weg zurück ins Leben wirkte so... kraftvoll, hoffnungsvoll und gefühlsgeladen, dass ich gar nicht anders konnte als die Handlung zu lieben. Der Schreibstil trug ebenfalls dazu bei, er war flüssig und unaufgeregt, detailliert aber nicht langweilig, schnell und gleichzeitig gefühlvoll. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, besonders diejenigen die Bücher mit einem gewissen Grad an Tragik mögen und sich eine hoffnungsvolle und berührende Geschichte erwarten. 

Rachel Bateman hat sich in den USA bereits einen Namen als Jugendbuchautorin gemacht. Neben dem Schreiben betreibt sie eine Verlagsserviceagentur und unterstützt unabhängige Autoren bei der Publikation ihrer Bücher. Mit ihrer Familie lebt Rachel Bateman auf einer Farm mitten in Montana - wo sie manchmal von den Weiten des Ozeans träumt. (Quelle: Verlagshomepage)



4,5 von 5  





Freitag, 18. November 2016

REZENSION - Monty und ich (Lieblingsbuch)





Titel: Monty und ich
Autor: Louisa Bennet
Verlag: Heyne (November 2016)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 448
Preis: ca. 10€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: ---

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Monty ist ein Golden Retriever und, von seiner Schwäche für Käse einmal abgesehen, ein ziemlich vernunftbegabtes Wesen. Als sein geliebtes Herrchen ermordet wird, ist er am Boden zerstört. Zum Glück findet er ein neues Zuhause bei Rose Sidebottom, der Polizistin, die den Fall aufklären soll. Doch die Ermittlungen erweisen sich als kompliziert. Monty kombiniert blitzgescheit: Die Zweibeiner brauchen sofort Hilfe! Zusammen mit seinen tierischen Freunden macht er sich auf die Suche nach dem Täter.

Als ich das Cover gesehen haben war ich schon direkt neugierig auf das Buch, denn es ist wirklich total niedlich gestaltet und das ohne zu viel Kitsch, was mich bei vielen "Hunderomanen" stört. Es passt außerdem hervorragend zur Geschichte, denn die Ratte und der Vogel, die darauf abgebildet sind haben genauso wie der Golden Retriever Monty eine wichtige Rolle in der Handlung. Der Klappentext hat mich ebenfalls auf Anhieb überzeugt, denn die Geschichte klang mal nach etwas anderem als den typischen Hunde-Frauchen-Herrchen-Lovestorys. Ein ermordetes Herrchen und ein hochintelligenter Hund - das klingt einfach nur unterhaltsam und spannend. Ich ging mit relativ hohen Erwartungen an das Buch und hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass diese sogar noch übertroffen werden könnten. Doch genau das ist passiert und ich kann gar nicht oft genug sagen, wie sehr ich das Buch liebe. Die Handlung setzt an der Stelle ein, als Montys Herrchen bereits tot ist und der Retriever von Rose, der Polizistin, die den Fall aufklären soll, aus der Tierklinik abgeholt wird. Monty selbst wurde bei dem Versuch sein geliebtes Herrchen zu verteidigen und zu beschützen nämlich auch schwerverletzt. Die meisten Kapitel werden aus Montys Sicht erzählt, was ich einfach nur genial fand. Besonders, weil Monty ein sehr intelligenter Hund ist, dessen Erzählungen mich mehr als einmal zum schmunzeln gebracht haben. Manche Stellen habe ich tatsächlich abfotografiert, um mich noch lange an sie zu erinnern und das tue ich sonst bei fast keinem Buch. Zusätzlich gibt es aber auch einige Kapitel, in denen Rose und ihre Arbeit bei der Polizei im Vordergrund steht. So erfährt man als Leser auch immer etwas über die aktuellen Ermittlungen und den Kenntnisstand der Menschen. Dieser Mix war absolut perfekt für die Geschichte und ich fand beide Perspektiven ausnahmslos toll erzählt und geschrieben und vor allem unglaublich spannend. Die Handlung hat mir nämlich insgesamt richtig gut gefallen, ich konnte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen und habe die 450 Seiten tatsächlich an einem Nachmittag/Abend durchgelesen. Dazu trugen aber natürlich auch die Charaktere bei, die ich ganz schnell lieben gelernt und ins Herz geschlossen habe. Monty kann man einfach nur über alles lieben und auch seine tierischen Freunde, zum Beispiel die Ratte Betty, waren allesamt einzigartig und richtig humorvoll in die Geschichte eingebunden. Ihre Charakterzüge waren besser und authentischer ausgearbeitet die mancher Menschen in anderen Romanen und das während ihre artentypischen Merkmale beibehalten wurden. Und auch die menschlichen Charaktere, besonders Rose, mochte ich gerne. Rose war eine sehr liebenswerte, intelligente und auch offene Zweit-Protagonistin und ihre Art zu denken fand ich richtig authentisch und auch manchmal angenehm außergewöhnlich. Zu guter Letzt war auch noch der Schreibstil einfach rundum gelungen und er hat mich ohne auch nur den kleinsten Funken Langeweile durch die humorvolle und spannende Geschichte rund um Monty geführt. Die Autorin hat es wie in meinen Augen kaum ein anderer geschafft, Monty eine authentische Stimme zu geben, die danach schreit gehört bzw. gelesen zu werden und auch mit Rose hat sie eine tolle Protagonistin auf menschlicher Seite geschaffen. Ich kann das Buch absolut jedem nur ans Herz legen (nicht nur Hundebesitzern!). Es ist einfach nur toll und Monty wird auf jeden Fall für immer in meinem Gedächtnis bleiben. Ich hoffe außerdem, dass noch weitere Bücher mit dem einzigartigen Golden Retriever kommen werden und ich noch sehr viel mehr Zeit mit ihm verbringen kann!

Louisa Bennet studierte Literatur an der University of London. Ihr Golden Retriever Pickles brachte ihr das Feld der Hunde-Linguistik näher. Ehrlich gesagt denkt Pickles sich die Krimis aus, und Louisa kümmert sich nur um die Niederschrift. Sie tippt wesentlich schneller als er und lässt sich nicht so leicht von Futter oder vorbeihuschenden Eichhörnchen ablenken. (Quelle: Verlagsseite)




5 von 5



Ein herzliches Dankeschön geht an den Verlag für dieses unglaublich tolle Rezensionsexemplar!



Mittwoch, 16. November 2016

REZENSION - Club der blauen Welt





Titel: Club der blauen Welt
Autor: Albert Espinosa
Verlag: Goldmann (Oktober 2016)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 192
Preis: ca. 10€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: ---

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Als der Held des Romans das Sprechzimmer des Arztes betritt und ihn dessen mitleidiger Blick trifft, weiß er sofort: Er wird sterben. Drei Tage bleiben ihm noch. Nie zuvor hatte er das Leben so sehr geliebt wie in jenem Moment, als er es zu verlieren beginnt. Beinahe traumwandlerisch begibt er sich auf seine letzte Reise und gelangt auf eine mystische Insel. Es ist die Abschiedsstation einer Gruppe todgeweihter Jugendlicher, die hierhergekommen ist, um die Welt hinter sich zu lassen, insbesondere die der Erwachsenen mit ihren festen Regeln, den falschen Zwängen, Schuldgefühlen und nie enden wollenden Verpflichtungen. Denn im Angesicht des Todes wissen sie, dass jeder Augenblick, jede Sekunde zählt.


Das Äußere des Buches finde ich nicht mehr als mittelmäßig. Es passt zwar wirklich gut zum Buch "Club der roten Bänder" vom selben Autor, genauso wie der Titel dieses Romans, aber ansonsten kann mich die Gestaltung des Covers leider nicht ganz überzeugen. Es ist zwar auf keinen Fall hässlich, aber besonders originell eben auch nicht. Nachdem mich Albert Espinosa mit seinem letzten Roman noch nicht ganz vom Hocker hauen konnte, war ich wirklich gespannt auf sein neues Werk und habe gehofft, dass mich dieses mehr fesseln kann. Leider wurde ich dahingehend schon ziemlich bald nachdem ich anfing zu lesen enttäuscht. Die Grundlage der Handlung bzw. die Ausgangssituation des Protagonisten war der aus "Club der roten Bänder" zum verwechseln ähnlich. Ein Jugendlicher ist schwer krank, er findet Kinder / Jugendliche in der gleichen Situation und nebenbei wird noch entdeckt, was im Leben wichtig ist. Der Leser erfährt im ganzen Buch keine Namen und diesen Aspekt fand ich tatsächlich sehr schön und auch irgendwie besonders. Leider konnten mich die namenlosen Charaktere dennoch nicht überzeugen und ich habe auch zu dem Protagonisten keine Verbindung aufbauen können. Ich konnte mir ihn nicht vorstellen, er blieb in meinen Augen sehr unnahbar und alles in allem hatte ich nicht das Gefühl, in auch nur annähernd näher kennengelernt zu haben. Mit den anderen Jugendlichen ging es mir ähnlich. Ich las von ihnen ohne sie mir vorstellen zu können und so haben mich auch ihre Schicksale nicht berühren können, weil all diese jungen Menschen keine reale Form in meinem Kopf angenommen haben. Die Idee der Geschichte gefiel mir im Prinzip gut und sie war auch recht originell. Umso toller hätte ich es gefunden wenn sie mich begeistert hätte. Leider war das aber ganz und gar nicht der Fall, denn die Umsetzung und die gesamte Handlung an sich hinterließ bei mir keinen bleibenden Eindruck und konnte mich auch wenig bis gar nicht fesseln. Alles wurde nur so kurz abgehandelt, ohne großartig auf Authentizität zu achten. Dafür wurden noch möglichst viel Dramatik, Poetik und bemüht tiefgründige Gedanken hineingepackt und das alles auf nicht einmal 200 Seiten zusammengepfercht. Meiner Ansicht nach sorgte das dafür, dass die Handlung absolut unrealistisch war und an einigen Stellen auch viel zu viel auf einmal beschrieben und erläutert wurde, so dass mir die tatsächliche Tiefe der Geschichte viel zu kurz kam. Die meiste Zeit über war ich eher genervt von dem Buch, konnte nicht viel damit anfangen und habe mich gefragt, warum man dem ganzen nicht einfach 100 Seiten mehr und ein weiteres Jahr Zeit gegeben hat, denn aus der zugrunde liegenden Idee hätte wirklich etwas werden können. So war ich allerdings froh als ich das Buch beendet hatte und wurde mehr als enttäuscht zurückgelassen. Albert Espinosa finde ich einen wirklich bewundernswerten Mann, aber mit diesem Buch hat er sich mir als Autor leider nicht schmackhaft gemacht und ich werde in Zukunft vermutlich auch kein weiteres Werk von ihm lesen. Wem das Buch "Club der roten Bänder" wirklich super gefallen hat könnte vielleicht auch dieses hier unterhaltsam finden, aber wer schon damit seine Probleme hatte sollte wohl eher die Finger von diesem ähnlich gestalteten Roman lassen. 


Albert Espinosa, geboren 1973, ist Autor, Schauspieler, Film- und Theaterregisseur und lebt in Barcelona. Sein Erstling wurde weltweit in über 20 Sprachen übersetzt und in mehreren Ländern höchst erfolgreich als TV-Serie verfilmt. Seither hat Albert Espinosa diverse weitere Romane und Sachbücher veröffentlicht. (Quelle: Verlagsseite)



              

1,5 von 5



Mein herzlicher Dank geht an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Freitag, 11. November 2016

REZENSION - Alles so leicht




Titel: Alles so leicht
Autor: Meg Haston
Verlag: Thienemann (Juli 2015)
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 320
Preis: ca. 20€ (D)
Alter: ab 13 Jahren
Reihe: ---

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Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan.


Das Cover gefällt mir wirklich gut, ich mag die Farbwahl sehr gerne und die ganze schlichte Gestaltung an sich trifft einfach perfekt meinen Geschmack. Da ich mich sehr für das Thema "Essstörungen" und "Magersucht" interessiere und auch einen persönlichen Bezug dazu habe wollte ich das Buch schon seit längerer Zeit lesen. Der Klappentext klang für mich mal nach etwas anderem, nicht nach dem typischen Buch zu diesem Thema und gerade das hat mich zusätzlich neugierig gemacht. Anstatt an dem Punkt einzusetzen als Stevie in die Krankheit hineinrutscht beginnt das Buch an einer Stelle an der die 17-jährige Protagonistin schon fest entschlossen ist an ihrer Magersucht zu sterben und das bald, denn bald jährt sich das schreckliche Ereignis, das Stevies Leben für immer veränderte - und diesen Tag möchte sie keinesfalls erleben. Die Kapitel sind mit mit der Nummer des Tages, den die Protagonistin im Therapiezentrum für Essstörungen verbringt, betitelt. Das ganze Buch spielt sich innerhalb von Tagen - nicht Wochen oder Monaten - ab, was ich je nach Situation und Aspekt der Geschichte zum Teil gut, aber auch manchmal nicht so gut fand. Stevie an sich kann ich nach wie vor nicht wirklich beurteilen. Einerseits habe ich sie mit der Zeit doch ins Herz geschlossen, aber zum Teil mochte ich sie auch gar nicht. Ebenfalls Zwiegestalten bin ich bei der Schilderung ihrer Gedanken und Gefühle. Hier war zwar vieles realistisch beschrieben und gut erzählt, aber an manchen Stellen war es mir einfach zu viel des Guten. Es mag sein, dass einige Erkrankte solche Gedanken haben, aber ich kann mir vorstellen, dass einige Leser, die sich noch nicht ganz so viel mit dem Thema Essstörungen beschäftigt haben, dadurch ein nicht ganz "richtiges" Bild von der Krankheit bekommen, da in "Alles so leicht" eben eher ein zum Teil speziellerer Fall behandelt wird. Die Handlung an sich hat mir ganz gut gefallen und es gab auch viele gute Beschreibungen und Erzählungen und auch Passagen, die ich unheimlich gut gelungen fand. Allerdings fielen mir auch viele Aspekte auf, die mich gestört und zum Teil auch geärgert haben, weil Aussenstehende womöglich ein in manchen Punkten nur einen sehr einseitigen Einblick in die angesprochenen Krankheitsbilder bekommen. Besonders Stevies Therapeutin fand ich einfach schrecklich ausgearbeitet. Sie wirkte eher wie ihre Rundum-Betreuerin und überhaupt kein bisschen, wie eine authentische Therapeutin. Darüber habe ich mich wirklich unzählige Male aufgeregt und hätte das Buch in einigen Momenten am liebsten gegen die Wand geschleudert, weil ich so unglaublich genervt von dieser pseudo-perfekten Therapeutin war. Zu sehr ins Detail gehen möchte ich nicht, aber ich kann abschließend sagen, dass ich das Buch zwar nicht schlecht fand, aber auch nicht wirklich gut. Meine Erwartungen wurden bei weitem nicht erfüllt und ich kann das Buch auch nur bedingt weiterempfehlen. Nicht empfehlen würde ich die Geschichte für Betroffene, die noch nicht so stabil sind und auch für Nicht-Betroffene, die sich noch nicht viel mit dem Thema Essstörungen beschäftigt haben. Wer allerdings schon einiges dazu weiß und evtl. auch gelesen hat kann mit diesem teilweise eher besonderen Fall vielleicht noch einmal ein bisschen anders an das Ganze herangehen. Die Therapeutin sollte man meiner Meinung nach aber nicht als realistisch dargestellt betrachten. 


Meg Haston lebt in Jacksonville, Florida. Hier schreibt sie und arbeitet als Beratungslehrerin an einer Privatschule. „Alles so leicht“ ist ihr erster Jugendroman. (Quelle: Verlagsseite)



2,5 von 5




Sonntag, 30. Oktober 2016

REZENSION - Little Secrets: Lügen unter Freunden




Titel: Little Secrets - Lügen unter Freunden
Autor: M.G. Reyes
Verlag: Harper Collins YA (Oktober 2016)
Einband: Broschierte Ausgabe
Seitenanzahl: 304
Preis: ca. 16€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: Little Secrets
1. Lügen unter Freunden
2. Schuldige Freunde (August 2017)

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Es klingt wie die Erfüllung eines Traums: Vier Mädchen und zwei Jungs ziehen in ein Haus am Venice Beach. Die Vormundschaft ihrer Eltern sind sie los. Jetzt liegt die große Freiheit vor ihnen. Und so wird die WG zu ihrer neuen Familie. Aber alle sechs haben ein dunkles Geheimnis – das Starlet, die Hackerin und der Sportstar genauso wie die Musikerin, das brave Mädchen und der Außenseiter. Als eine brisante Lüge auffliegt, beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder seine eigene Haut retten will …

Nachdem mir das Cover direkt auf den ersten Blick unfassbar gut gefallen hat, wollte ich das Buch auf jeden Fall lesen. Der Klappentext klang für mich nach nichts Neuem, aber auch nicht schlecht und so war ich sehr neugierig auf die Geschichte und hatte auch recht hohe Erwartungen an sie. Die ersten fünfzig Seiten zogen sich dann aber doch eher etwas dahin, denn dadurch, dass es ganze sechs Protagonisten und Protagonistinnen gab musste natürlich erst einmal einiges erklärt und Zusammenhänge und Hintergründe erläutert werden. Hier fand ich die Auflistung aller Jugendlicher  mit einer kurzen Info zu jedem vorne auf der Klappe des Umschlags sehr hilfreich, denn so konnte ich mich immer wieder orientieren um wen es denn im jeweiligen Abschnitt ging. Verwirrend war es aber trotzdem und ich musste mich wirklich konzentrieren um auch alles weitgehend mitzubekommen und aufzunehmen. In den einzelnen Kapiteln steht immer eine Person im Vordergrund, was ich an sich gut fand, da man so über jeden immer mal wieder etwas erfährt, das die anderen Charaktere noch nicht wissen und allgemein Spannung dadurch aufgebaut wird, dass immer mehr Puzzleteile auftauchen, die auch nach und nach neue Fragen aufwerfen. Mit den Charakteren im Einzelnen wurde ich leider nicht warm, sie waren eher oberflächlich beschrieben und auch zum Teil nichts ganz so authentisch dargestellt. Mit einigen konnte ich nur teilweise etwas anfangen, mit anderen beinahe überhaupt nichts. Trotzdem ließ sich das Buch sehr schnell lesen und die Seiten verflogen wirklich nur so, auch wenn ich mir bis jetzt nicht erklären kann, woran das lag. Die Handlung an sich fand ich nämlich gar nicht so spannend, zwar auch nicht langweilig, aber richtig mitreißen konnte mich die Geschichte an keinem einzigen Punkt. Es gab zwar viele mysteriöse Geheimnisse und offene Fragen, aber irgendwie passierte einfach nichts, das ein wenig Action in die Sache gebracht hätte. Den Schreibstil mochte ich ganz gerne, aber was mich wirklich sehr gestört hat waren die Schreib- und Grammatikfehler, die mir doch mehr als nur einmal aufgefallen sind und die den Lesefluss dann doch deutlich gestört haben. Diese wurden dann aber gegen Ende des Buches auch weniger und sogar die Handlung nahm in den letzten fünfzig Seiten doch noch etwas an Fahrt auf. Es werden die ersten Fragen beantwortet, es passieren einige Dinge und es gibt auch ein paar "Überraschungen", die allerdings für mich nicht wirklich überraschend waren, sondern eher vorhersehbar. Ganz am Ende wurde ich dann plötzlich mit Informationen, Zusammenhängen und merkwürdigen Geschehnissen überschüttet, was ich persönlich irgendwie unpassend fand. Das ganze Buch über plänkelt alles nur so vor sich hin und dann geht auf einmal alles so schnell und wird so kurz abgehandelt, so dass ich nach Beenden des Buches relativ verwirrt war und manche Dinge sich mir noch nicht ganz erschlossen hatten. Im Großen und Ganzen konnte der Auftakt dieser neuen Trilogie bei mir nur mit der äußeren Gestaltung und dem Grundansatz der Geschichte punkten, die Umsetzung ließ allerdings in sämtlichen Punkten zu wünschen übrig. Mich hat das Buch nicht gelangweilt und ich hatte es schnell gelesen, aber spannend war es auch nicht besonders und ich bin auch noch unentschlossen, ob ich dem zweiten Band eine Chance geben werde. Wer diese Trilogie auslässt wird wohl nichts verpassen - weder eine originelle Idee noch eine tolle Handlung oder beeindruckende Charaktere. Ich kann den ersten Band daher leider nicht weiterempfehlen.

M.G. Reyes, geboren in Mexico City, wuchs im englischen Manchester auf. Sie studierte an der Oxford University und arbeitete ein paar Jahre als Wissenschaftlerin, bevor sie eine Internetfirma gründete. Heute lebt M.G. Reyes mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Oxford und besucht so oft wie möglich Los Angeles. (Quelle: Verlagsseite)



2,5 von 5

Freitag, 28. Oktober 2016

REZENSION - Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen




Titel: Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Autor: Ulla Scheler
Verlag: Heyne fliegt (August 2016)
Einband: Broschierte Ausgabe
Seitenanzahl: 368
Preis: ca. 15€ (D)
Alter: ab  14Jahren
Reihe: ---

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Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches …

Schon als ich nur den Titel des Buches gelesen und das Cover gesehen hatte, war mir klar: dieses Buch muss ich einfach haben und lesen. Der Titel klingt mysteriös, spannend und irgendwie poetisch und am Cover gefällt mir besonders, dass es schlicht und durch die bewegten Wellen gleichzeitig aufregend aussieht. Der Klappentext hat mich, obwohl er nicht vollkommen neuartig klang, ebenfalls direkt neugierig gemacht und so dauerte es gar nicht lange bis ich das Buch tatsächlich zur Hand nahm und anfing zu lesen. Leider war ich zunächst ein kleines bisschen enttäuscht vom Anfang der Geschichte. Die Handlung fing damit an, dass Hannas bester Freund Ben plötzlich wieder auftaucht und vor ihrer Tür steht - bereit sie zu einem Roadtrip abzuholen. Dann kam das übliche Freundschafts-Liebe-Stress Drama, Hanna weiß nicht so ganz was sie möchte und letztendlich geht sie doch mit Ben los. Sie erstellen eine Liste was sie noch tun möchten, Ben verhält sich ab und zu unmöglich und schließlich landen sie am Meer, wo ein mysteriöses Mädchen ihnen eine unheimliche Legende erzählt. Erst ab diesem Moment wurde die Handlung, die bisher ziemlich eintönig und nicht besonders originell war, in meinen Augen tatsächlich spannend und nahm immer mehr an Fahrt auf. Auch Hanna mochte ich dann langsam ein wenig lieber, weil sie nicht mehr ganz so unentschlossen war und ich mich auch ein wenig an ihre Art und ihren Charakter gewöhnte. Ben hingegen konnte ich leider immer noch nicht so gut leiden, auch wenn ich nicht so richtig sagen kann, was mich an ihm störte. Ich fand ihn zum Teil ziemlich egoistisch und auch kein Stück einfühlsam und auch insgesamt war er mich einfach nicht sympathisch. Zum Glück war die zweite Hälfte der Handlung deutlich besser als die Charaktere, ich mochte sie wirklich gerne und konnte das Buch auch kaum noch auf die Seite legen. Viel zu neugierig war ich auf die Auflösung der ganzen Geschichte und was es mit der Legende auf sich hat wollte ich natürlich auch unbedingt wissen. Im Endeffekt hatte ich aber von dem Buch im Großen und Ganzen etwas ganz anderes erwartet und auch deutlich mehr. Ich hätte mir mehr Spannung und Originalität erwartet, auf die mich der geniale Titel doch hoffen ließ. Auch wenn ich den Schreibstil mochte und die Handlung insgesamt ganz gut fand kann ich das Buch besonders aufgrund des Gesamteindrucks der Geschichte und der Charaktere nur als "ganz gut" bewerten und es auch nur bedingt weiterempfehlen. Die Grundidee der Geschichte hat mir gut gefallen, die äußere Gestaltung finde ich auch super, aber die Umsetzung wies einige Mängel auf und konnte mich nur teilweise überzeugen.

Ulla Scheler wurde 1994 in Coburg geboren. Bücher liebt sie schon seit ihrer Kindheit. Nach dem Abitur arbeitete sie in einem Krankenhaus, beim Fernsehen und in einem marokkanischen Hotel. Bis sie dann endlich ihren Debütroman fertig schrieb, der schon seit drei Jahren darauf wartete, veröffentlicht zu werden. Die Autorin lebt in München und studiert Psychologie. (Quelle: Verlagsseite)



2,5 von 5


Vielen herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Montag, 10. Oktober 2016

REZENSION - Die Ungehörigkeit des Glücks





Titel: Die Ungehörigkeit des Glücks
Autor: Jenny Downham
Verlag: C. Bertelsmann
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 480
Preis: ca. 20€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: ---

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Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück …

Nachdem mir 'bevor ich sterbe' von Jenny Downham nur mittelmäßig gefallen hat, wollte ich diesem Buch der Autorin auf jeden Fall eine Chance geben und vor allem da die Geschichte auch wirklich schön und interessant klang war ich sehr gespannt darauf. Das Cover gefällt mir nicht so gut, weil es überhaupt nicht besonders aussieht und nichts außer ein halbes Gesicht darauf abgebildet ist. Ich würde die Gestaltung zwar nicht als schlecht bezeichnen, aber hier hätte man definitiv noch viel mehr herausholen können. Als ich anfing zu lesen brauchte ich zunächst eine Weile um in die Handlung hineinzufinden. Karies bisher verschollene Großmutter Mary zieht bei ihr Zuhause ein und bringt einiges Chaos mit sich, denn Mary ist verwirrt und vergesslich und versteht sich auch ansonsten nicht mit ihrer Tochter Caroline - Katies Mutter. So beginnt die Handlung. Ich wurde leider nicht richtig gefesselt von der Geschichte und auch die komplizierte Familiengeschichte stiftete bei mir ziemlich viel Verwirrung. Hinzu kamen dann noch die zwei Zeitebenen auf denen die Geschichte erzählt wurde - heute und früher, als Mary noch jünger war. Wie schon kurz erwähnt war ich am Anfang, grob während der ersten Hälfte, wirklich nicht begeistert von dem Buch, ich fand es eher langweilig und auch die Charaktere wollten mir einfach nicht sympathisch werden. Obwohl ich die Idee mit den drei Generationen von Frauen in drei völlig unterschiedlichen Zeiten, verbunden durch eine gemeinsame Geschichte, grundsätzlich sehr gut fand wollte mir die Umsetzung nicht so recht gefallen. Doch das änderte sich langsam aber sich mit dem überqueren der Mitte des Buches. Die Handlung wurde lebendiger, die Charaktere authentischer und tiefgründiger und die anfängliche Verwirrung ließ ebenfalls deutlich nach. Es wurden endlich die ersten Fragen nach und nach beantwortet und ich erfuhr mehr über die Geschichte von Katie, Caroline und Mary. Doch obwohl das Buch zum Ende hin besser wurde, hat es mich leider nicht mitreißen können. In der zweiten Hälfte war es nicht mehr langweilig, aber als richtig spannend würde ich es trotzdem nicht bezeichnen. Den Schreibstil der Autorin fand ich gut, aber vom Hocker gehauen hat er mich nicht. Die Charaktere waren ganz nett, aber ich bekam kaum Zugang zu Ihnen und die Handlung wurde zwar bewusst tiefgründig gestrickt, war aber dafür nicht besonders spannend oder mitreißend. Insgesamt möchte ich nicht sagen, dass das Buch schlecht war, aber gefallen hat es mir leider auch nicht. Einzig und allein die letzten 50-100 Seiten mochte ich wirklich gerne und das wiegt für mich leider nicht den ganzen Rest auf. Ich denke, die Art zu schreiben und die Art Geschichten zu entwickeln von Jenny Downham ist einfach nichts so meins und ich werde in Zukunft auch vermutlich keine weiteren Bücher von ihr lesen. An die Grundidee der Geschichte in 'die Ungehörigkeit des Glücks' werde ich mich bestimmt noch länger erinnern, aber die Umsetzung konnte mich persönlich leider nicht überzeugen. Wem 'bevor ich sterbe' richtig gut gefallen hat wird womöglich auch dieses Buch gefallen, doch wer schon damit seine Probleme hatte wird meiner Meinung nach auch hier kein Lieblingsbuch für sich finden.

Jenny Downham hat als Schauspielerin in einer freien Theatergruppe gearbeitet, bevor sie anfing zu schreiben. Sie lebt mit ihren beiden Söhnen in London. (Quelle: Verlagsseite)



2 von 5


Ein ganz herzliches Dankeschön an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!




Montag, 12. September 2016

REZENSION - Für immer Hollyhill

Achtung! Dies ist eine Fortsetzung! 
Meine Rezension kann eventuell Spoiler enthalten wenn du die vorherigen Bände nicht gelesen hast.  





Titel: Für immer Hollyhill
Autor: Alexandra Pilz
Verlag: Heyne fliegt (Februar 2016)
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 384
Preis: ca. 17€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: Trilogie (Band 3 von 3)
1. Zurück nach Hollyhill
2. Verliebt in Hollyhill
2. Für immer Hollyhill

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Zwei Mal schon hat Emily mit dem englischen Dorf Hollyhill Abenteuer in anderen Zeiten erlebt. Doch jetzt ist sie schweren Herzens nach Hause zurückgekehrt, wild entschlossen, ihre große Liebe Matt zu vergessen und einfach ein ganz normales Leben zu führen. Ein Leben mit ihrer Oma und ihrer besten Freundin Fee. Aber wo steckt die eigentlich? Sie wird doch nicht …? Doch, Fee ist kurzerhand in den Flieger gestiegen und hat Hollyhill gefunden. Und noch während sich Fee in den umwerfend charmanten Cullum verguckt, reist der Ort in die wilden Zwanzigerjahre. Emily muss hinterher! Denn dort lauert große Gefahr: Matt ist dabei, eine riesige Dummheit zu begehen. Nicht nur sein Schicksal, sondern das von ganz Hollyhill steht auf dem Spiel. Kann Emily das Dorf und den Jungen retten, den sie über alles liebt?


Nach einer langen Pause zwischen den vorherigen Bänden und diesem konnte ich nun endlich den letzten Teil der Hollyhill-Trilogie lesen. Das Cover gefällt mir sehr gut, ich finde es deutlich schöner als die anderen und gerade die knallige Farbe finde ich toll. Nachdem ich diesen dritten Band mit mehr als zwei Jahren abstand zu den anderen gelesen habe war ich zuerst ziemlich verwirrt als ich anfing zu lesen. Die ganzen Charakter musste ich mehr oder weniger wieder neu kennenlernen und auch die bisherigen Geschehnisse waren nicht mehr so präsent in meinem Gedächtnis. Trotzdem fand ich überraschend schnell Anschluss und war gefesselt von der Handlung und dem speziellen Dorf hollyhill. Die Charaktere waren allesamt schön ausgearbeitet und jeder von ihnen wirkte authentisch - besonders die Protagonistin Emily mochte ich deutlich lieber als bisher, obwohl es immer noch einige Momente gab in denen ich sie nicht verstanden habe und sie in meinen Augen ziemlich übertrieben dramatisch wirkte. Auch die Handlung hat mir richtig gut gefallen, ebenfalls besser als in den vorherigen Bänden. Ich wollte unbedingt wissen wie alles ausgeht und habe richtig mitgefiebert. Woran das lag kann ich gar nicht genau benennen, aber mich hat sie einfach mehr gefesselt und nahm immer wieder an Fahrt auf. Der Schreibstil ließ sich genauso gut lesen wie bisher und es gab keine 'stolpersteine' sondern alles war sehr flüssig geschrieben. Im großen und Ganzen hat der letzte Band dieser Reihe meine Erwartungen übertroffen und mir besser gefallen als 'zurück nach hollyhill' und 'verliebt in hollyhill'. Wem also diese Bücher schon gefallen haben würde ich auch diesen Abschlussband empfehlen. Die ganze Trilogie zusammen betrachtet fand ich gut, allerdings war sie für mich kein Highlight. Trotzdem hatte ich Spaß beim lesen und kann das Ganze als gut bewerten.

Alexandra Pilz hat am gleichen Tag Geburtstag wie Jane Austen. Die Journalistin liebt England, hat eine Schwäche für komplizierte Liebesgeschichten, lebt mit Mann und Katze in München und träumt von einem Cottage in Cornwall. Ihr Debütroman "Zurück nach Hollyhill" war ein großer, von Publikum und Presse gefeierter Erfolg. (Quelle: Verlagsseite)



4 von 5


Vielen herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Freitag, 2. September 2016

REZENSION - Amy on the summer road




Titel: Amy on the summer road
Autor: Morgan Matson
Verlag: cbj (April 2012)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 480
Preis: ca. 9€ (D)
Alter: ab 13 Jahren
Reihe: ---

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Seit dem Tod ihres Vaters hat sich Amy völlig zurückgezogen. Als ob nicht alles schlimm genug wäre, beschließt ihre Mutter von Kalifornien an die Ostküste zu ziehen, und Amy soll nachkommen … im Auto mit einem wildfremden Jungen! Amy ist verzweifelt. Doch dann steht Roger vor ihr – total süß und irgendwie sympathisch. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und sind sich einig: Amys Mom hat sich für den Trip die langweiligste aller Strecken ausgesucht! Und so begeben sie sich kurzerhand auf eine eigene, wilde Reise kreuz und quer durch die Staaten. Und während Amy noch mit ihrer Vergangenheit kämpft, merkt sie, wie sehr sie diesen Jungen mag ...

Eigentlich hatte ich überhaupt nicht vor das Buch zu lesen, weil der Klappentext für mich überhaupt nicht originell klang, aber nachdem die Geschichte von allen Seiten gelobt wurde, bin ich doch auch neugierig geworden. Trotzdem hatte ich keine hohen Erwartungen. Das Cover passt zwar zum Inhalt des Buches, aber dennoch konnte es mich nicht ganz überzeugen. Es sieht einfach sehr gewöhnlich und unspektakulär aus, auch wenn es eigentlich ganz schön ist. Als ich anfing zu lesen wurde ich schon ziemlich bald überrascht, denn auch wenn ich nicht vollends begeistert war hatte ich Spaß beim lesen und auch die Protagonisten Amy und Roger waren mir sympathischer als ich es erwartet hätte. Schon nach wenigen Seiten war ich total in der Handlung versunken und wollte auf jeden Fall weiterlesen. Dazu kam noch ein toller und flüssiger Schreibstil, der das lesen wirklich angenehm machte. Die Geschichte an sich fand ich wirklich schön und ich war besonders froh darüber, dass alles sehr authentisch und normal wirkte. Es wurde nichts dramatisiert, die Ereignisse geschahen in einem gewöhnlichen Tempo und Morgan matson hat es geschafft ein spannendes Buch zu schreiben welches nicht überladen wirkt. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht genau, was das Buch so toll macht, aber ich kann jetzt alle Leute verstehen, die diese Geschichte lieben. Für mich war es zwar nicht so unfassbar genial, dass ich es zu meinen lieblingsbüchern zählen würde, aber trotzdem bin ich froh, Amy, Roger und ihren roadtrip verfolgt zu haben. Was die Aufmachung das Buches angeht bin ich mir noch nicht ganz sicher wie ich dazu stehen soll. Zwischen dem normalen Text gibt es immer wieder Unterbrechungen mit Seiten aus dem Reise-Notizbuch das Amy zu Beginn der Reise von ihrer Mütter bekommt. Einerseits finde ich es eine wirklich schöne Idee und man erfährt direkt noch ein bisschen was über Amerika, aber andererseits fand ich es manchmal komisch an welchen Stellen plötzlich diese Seiten auftauchten und konnte keinen direkten Zusammenhang zur Geschichte auf den Seiten direkt davor oder danach sehen. Insgesamt wurde ich positiv überrascht von der Roadtrip-Geschichte und kann das Buch wie wohl die meisten anderen auch als Sommerlektüre weiterempfehlen. Zwar hat es mich nicht vollkommen umgehauen, aber ich hatte wirklich Spaß beim lesen und werde definitiv noch weitere Bücher von der Autorin lesen.

Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in New York. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei Mal die USA durchreist ... bis jetzt. Zurzeit lebt sie in Los Angeles. (Quelle: Amazon)



4 von 5



Mittwoch, 31. August 2016

REZENSION - Out of my mind. Mit Worten kann ich fliegen




Titel: Out of my mind - Mit Worten kann ich fliegen
Autor: Sharon M. Draper
Verlag: Fischer (Februar 2016)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 320
Preis: ca. 8€ (D)
Alter: ab 12 Jahren
Reihe: ---

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Melody hat ein fotografisches Gedächtnis und ist die cleverste Schülerin auf der ganzen Schule. Doch niemand weiß es. Durch eine zerebrale Kinderlähmung ist sie schwerstbehindert und kann weder sprechen noch laufen noch schreiben. Als sie eines Tages doch einen Weg findet, sich auszudrücken ändert sich ihr gesamtes Leben. Endlich erkennen alle, wer sie wirklich ist – doch kann sie auch jeder so annehmen?

Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen. Es ist zwar weder auffällig oder aufregend gestaltet, aber genau das passt perfekt zu der Geschichte die sich dahinter verbirgt. Leider könnte ich mir vorstellen, dass viele Leser es übersehen und gar nicht dazu kommen, einen näheren Blick darauf zu werfen was das Buch auf jeden Fall verdient hat. Die Geschichte an sich fand ich wirklich genial, die Thematik hat mich bisher nicht so sehr beschäftigt, aber durch dieses Buch habe ich tatsächlich einen Eindruck gewinnen können wie es ist dauerhaft und bei allem auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Die Protagonistin Melody ist zehn Jahre alt, geht in die fünfte Klasse und ist unglaublich intelligent. Allerdings ist sie auch schwer behindert, kann nicht laufen, ihre Arme und Hände nicht richtig benutzen und auch nicht sprechen. Direkt von Anfang an erfährt man als Leser viel über Melodys Charakter und ihre vielen Gedanken die sie rund um die Uhr begleiten, aber nicht äußern kann. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen und mich von ihren Gefühlen mitreißen lassen. Ich konnte ihre Verzweiflung und ihren Ärger spüren wenn sie etwas wichtiges sagen möchte und von niemandem verstanden wird. Sie war einfach eine wundervolle Protagonistin und zum Teil sind mir beinahe die Tränen gekommen, weil ich ihre Situation so traurig fand. Aber nicht nur Melody selbst war unfassbar toll ausgearbeitet sondern auch ihre Eltern fand ich super! Sie kämpfen immer wieder für ihre Tochter und unterstützen Sie in allem. In der ersten Hälfte dreht sich alles um die Ausgangssituation und die alltäglichen Probleme der Protagonistin. Dann beginnt ein neuer Abschnitt: Melody bekommt einen Sprachcomputer mit dem sie sich endlich ausdrücken kann. Beide Teile der Handlung waren genial und schön und besonders der zweite war voller Hoffnung, aber gleichzeitig auch traurig. Obwohl es keine Spannung in Form von ungelösten Rätseln und Vorkommnissen gab war das Buch zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd langweilig und es hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Ich habe noch kein (Jugend)Buch über das gleiche Thema gelesen und kann es auch sehr weiterempfehlen! Jedem der sich für das Thema interessieren kann und keine sich überschlagenden Ereignisse erwartet kann ich das Buch empfehlen und das auf jeden Fall auch für etwas jüngere Jugendliche.

Sharon M. Draper ist eine vielfach ausgezeichnete US-amerikanische Autorin. Auch ›Out of my mind – Mit Worten kann ich fliegen‹ hat bereits zahlreiche Preise gewonnen. Draper lebt in Cincinnati, Ohio, wo sie 25 Jahre lang als Englischlehrerin tätig war. (Quelle: Amazon)



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