Posts mit dem Label Mobbing werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Mobbing werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 2. Februar 2015

Rezension ♥ Weil es nie aufhört



Titel: Weil es nie aufhört
Autor: Manfred Theisen
Verlag: cbt (September 2014)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 288
Preis: ca. 8€ (D)
Alter: ab 13 Jahren
Reihe: ---

Kaufen? Verlag | Amazon*




Alissa geht in die achte Klasse und träumt davon, ihr nächstes Schuljahr in Neuseeland zu verbringen. Alles ist gut. Da lernt sie auf Facebook Leon Mask kennen, einen Typen in ihrem Alter, der sie versteht. Bald chatten beide häufig miteinander. Immer intimere Details tauscht Alissa mit dem Unbekannten schließlich auch via Skype aus. Was sie nicht weiß: Leon Mask filmt mit, als Alissa ihren Oberkörper enthüllt. In der Folge erpresst Leon Mask Alissa, wenn sie nicht das macht, was er will. Als Alissa sich wehrt, tritt Leon Mask eine Cybermobbingkampagne los. Bald nennen sie Alissa an der Schule die »Facebook-Schlampe« …

Das Cover finde ich zwar im Grunde nicht besonders schön oder gut gestaltet, doch zum Inhalt passt es hervorragend. Wie schnell aus dem Klappentext hervorgeht geht es in diesem Buch um ein ernsteres Thema, das jeden angeht. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich mich zwischendurch gerne mal mit solchen Themen auseinandersetze. Die Geschichte an sich fand ich gut. Ich möchte gar nicht viel dazu sagen, doch sie ist beklemmend und fesselnd und man will unbedingt wissen, wie das Ganze ausgeht. Mit der Protagonistin, Alissa, wurde ich zunächst nicht so richtig warm, ich konnte sie nicht verstehen und ihre Handlungen meist nicht nachvollziehen. Doch im Laufe der Zeit mochte ich sie immer mehr und das, was ich am Anfang eher als Naivität wahrgenommen hatte, war dann für mich mehr und mehr zu ganz normaler Menschlichkeit, denn es liegt in unserer aller Natur - jeder macht Fehler, handelt nicht immer vernünftig und wenn Gefühle ins Spiel kommen sind Menschen eben auch mal unüberlegt und leichtgläubig. Bei Mask verhielt sich das ganze komplett umgekehrt. Während ich am Anfang noch dachte, auch bei ihm müsse etwas mehr hinter seinen Taten stecken, kann er mir gegen Ende nicht mehr wie ein Mensch vor. Jegliche Menschlichkeit vermisste ich bei ihm. Alissas Mitschüler fand ich größtenteils ziemlich bescheuert. Hier kann sich jeder ein Beispiel nehmen, wie man sich nicht verhalten sollte. Die Handlung war flüssig, genauso wie der Schreibstil. Was mich allerdings ein wenig gestört hat waren die Längen darin, die sich sehr gezogen und damit die Spannung deutlich vermindert haben. Auch das Ende war mir zu aprupt, hier hätte ich mir auch mehr Gefühl gewünscht. Dennoch ist es ein gutes Buch, das auf ein wichtiges Thema aufmerksam macht und es bringt zum Nachdenken. Niemand sollte jemand anderen fertig machen und ihm absichtlich schaden - eigentlich ganz selbstverständlich. Oder? Ich kann euch das Buch sehr empfehlen, sofern ihr keine sehr schwachen Nerven habt.

Manfred Theisen wurde 1962 in Köln geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Politik, forschte zwei Jahre für das deutsche Innenministerium in der Sowjetunion, arbeitete als Redakteur und leitete eine Kölner Zeitungsredaktion. Heute lebt er als freier Autor in Köln. (Quelle)




4 von 5



Vielen herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Mittwoch, 14. Mai 2014

Rezension: Auge um Auge




Titel: Auge um Auge
Autor: Jenny Han und Siobhan Vivian
Verlag: Hanser (Februar 2014)
Einband: Broschierte Ausgabe
Seitenanzahl: 304
Preis: ca. 15€ (D)
Alter: ab 13 Jahren
Reihe: 1. Band einer Trilogie

Kaufen? Amazon


Große Mädchen weinen nicht, sie nehmen ihr Schicksal in die Hand. Das ist das Credo von Mary, Kat und Lillia. Als sie in der Schule aufeinandertreffen, sind sie sich einig: Sie wollen es ihren falschen Freunden heimzahlen. Mary ist bereit, sich gegen Reeve aufzulehnen, der sie wegen ihres Übergewichts gemobbt hat. Kat will mit der verlogenen Rennie abrechnen. Und Lillia will Alex zur Rechenschaft ziehen, der eine Partynacht mit ihrer kleinen Schwester verbracht hat. Doch wie weit können die drei bei ihrem Rachefeldzug gehen?

Das Cover finde ich insgesamt total schön und ansprechend gestaltet. Es gibt die Atmosphäre des Buches gut wieder und war letztendlich auch einer der Gründe, warum das Buch bei mir einziehen durfte. Eigentlich hat mich der Klappentext gar nicht so sehr angesprochen, aber da ich doch schon die ein oder andere positive Rezension dazu gelesen habe, habe ich das Buch dann doch spontan gekauft. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichten der drei Mädchen erzählt - Kat, Mary und Lillia. Zu Beginn der Handlung fand ich dies zwar etwas verwirrend, weil ich die Mädchen noch nicht wirklich auseinander halten konnte. Das lag auch daran, dass sich deren Umfeld zum Teil auch überschneidet und somit manche Personen in beiden Sichtweisen auftauchen. Darum störte mich das am Ende auch nicht mehr, denn nach und nach werden die Geschichten aller drei Mädchen immer mehr verknüpft. Kat war mir eigentlich recht sympathisch und Mary mochte ich sogar wirklich total gerne. Nur mit Lillia wurde ich nicht ganz warm, sie war einfach nicht so mein Fall, aber dennoch nicht unsympathisch. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Racheakte, die Mary, Kat und Lillia zusammen planen und schließlich auch durchführen. Sie alle wurden von jemandem verletzt, enttäuscht, hintergangen usw. und wollen sich nun an demjenigen rächen. Besonders gut fand ich, dass man zu Beginn der Geschichte noch ziemlich im Dunkeln tappt, wie viel Reeve Mary angetan hat wird erst nach und nach aufgedeckt. So bleibt das Buch fast durchgängig spannend was aber ebenfalls daran lag, dass ich immer wissen wollte, wie sie ihre Pläne letztendlich auch in die Tat umsetzen. Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich der, dass am Anfang alles noch sehr verwirrend war und einige Passagen auch eher langweilig waren und kaum etwas passiert ist. Dennoch kann ich das Buch allen Mädchen sehr empfehlen und denke, dass es einigen von euch sicher genauso gut gefallen wird wie mir. 

Jenny Han, 1980 in Virginia, USA, geboren, besuchte die Universität Chapel Hill in North Carolina. Sie lernte professionell Kinderbücher zu schreiben und machte ihren Master of Fine Arts an der New School Universität in New York City. Mit ihrer Sommer-Trilogie um Belly, Conrad und Jeremiah gelang ihr der Durchbruch als Schriftstellerin. Die drei Bände standen wochenlang auf der New York Times-Bestsellerliste und verkauften sich über 500.000 mal. Bei Hanser erschien der erste Band, Der Sommer, als ich schön wurde, 2010, 2011 folgte die Fortsetzung Ohne dich kein Sommer, und 2012 der dritte Band Der Sommer, der nur uns gehörte. Mittlerweile wurde die Trilogie in 15 Sprachen übersetzt. Hans Debüt Zitronensüß erschien 2011 in der Reihe Hanser bei dtv. 2014 folgt der erste Band der neuen Jugendbuch-Trilogie um Lillia, Kat und Mary, Auge um Auge, den Jenny Han zusammen mit Siobhan Vivian verfasst hat. Die Bestsellerautorin Han lebt in Brooklyn, New York. (Quelle)
Siobhan Vivian, 1979 in New York City geboren, wuchs in New Jersey auf. Sie studierte an der Hochschule für Kunst und beendete das Studium mit einem Abschluss in Schreiben für Film und Fernsehen. An der New School University in New York schloss sie anschließend ein Creative Writing-Studium für Kinder-und Jugendliteratur ab. Sie ist Autorin mehrerer Jugendbücher, arbeitet als Redakteurin für die New York Times und als Drehbuchautorin für The Disney Channel. Außerdem lehrt sie Schreiben von Jugendliteratur an der Universität Pittsburgh. Auge um Auge, das sie zusammen mit der Bestseller-Autorin Jenny Han verfasst hat, ist ihr erstes Buch bei Hanser. (Quelle)



4,5 von 5


Dienstag, 18. Februar 2014

Rezension: Es wird keine Helden geben




Titel: Es wird keine Helden geben
Autor: Anna Seidl
Verlag: Oetinger (Januar 2014)
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 251
Preis: ca. 15€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: ---

Kaufen? Verlag | Amazon


Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?

Das Cover gefällt mir ziemlich gut, da es ohne großes Drumherum gestaltet wurde und eigentlich nur Schrift darauf zu sehen ist. Den Titel hätte man ebenfalls nicht passender wählen können, denn schon ganz am Anfang des Buches wird dessen Zusammenhang mit der Geschichte erkennbar und schon allein dieser Kontext regt zum Nachdenken an. In der letzten Zeit wurde um dieses Buch ein wirklich großes Aufsehen gemacht, es gab eine riesige Bloggeraktion und auch fast ausschließlich positive Rezensionen. Daher hatte ich extrem hohe Erwartungen an das Buch, die mehr als erfüllt wurden. Vom ersten Satz an war ich absolut gefesselt und konnte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Von der Spannung her las es sich wie ein Thriller und auch die Charaktere waren toll. Miriam, die Protagonistin, mochte ich unheimlich gerne und ich konnte ihre Gefühle total gut nachvollziehen. Die ganze Zeit über habe ich mit ihr gelitten und gehofft, dass sie es schafft, wieder ein einigermaßen normales Leben zu führen und den Verlust, den sie erlitten hat, verkraftet. Jeder ihrer Freunde reagiert noch einmal völlig anders auf die schrecklichen Geschehnisse, was das Buch für mich noch besser gemacht hat. So wurde nicht nur eine Reaktion behandelt, sondern man hat wirklich gesehen, wie unterschiedlich sich Menschen nach einem Ereignis wie diesem verhalten und wie verschieden sie auch insgesamt sind. Zudem kommt auch noch die Welt der Angehörigen zum Vorschein, die mit den Opfern selbst leiden und oft auch völlig aus der Bahn geworfen werden. Auch wenn eigentlich nur die Gedanken und Gefühle der Opfer beschrieben werden erfährt man auch sehr viel über die Hintergründe, die hinter einem Amoklauf stecken können. Mich konnte das Buch restlos überzeugen, es ist weit mehr als ein einfaches Jugendbuch und spannend und bedrückend zugleich. Nicht nur das Thema Amoklauf an sich wird aufgegriffen, sondern auch Themen wie zum Beispiel Mobbing werden behandelt. Der Schreibstil lässt sich toll lesen und auch vor allem dafür, dass die Autorin erst 16 Jahre alt war, als sie "Es wird keine Helden geben" geschrieben hat, finde ich ihn wirklich großartig. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann es jedem, der es noch nicht kennt, nur empfehlen. Meiner Meinung nach wäre es auch als Schullektüre gut geeignet, da es zum Nachdenken über einige wichtige Themen anregt und dabei trotzdem eine unglaubliche Spannung bietet. 

Anna Seidl, 1995 in Freising/Bayern geboren, dachte sich schon als Schulkind eigene Geschichten aus. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Frankfurt. (Quelle)



5/5