Titel: High
Autor: Karen Ollrogge
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf (Dez '14)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 272
Preis: ca. 10€ (D)
Alter: ab 15 Jahren
Reihe: ---
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Manchmal hat Ella das Gefühl, als ob sie einem schmalen Pfad folgt, an dem rechts und links nur ein Abgrund klafft. Gerade als sie mit dem Gedanken spielt, sich in diese Tiefe zu stürzen, lernt sie den 18-jährigen Chris kennen. Doch mit Chris hält nicht nur die Liebe Einzug in ihr Leben, sondern auch Alkohol, Partys und Drogen. Ehe sie es sich versieht, gerät Ella in einen Strudel: Die Feiern werden exzessiver, die Schule unwichtiger, die Drogen härter und die Realität farbloser. Als Chris von der Bildfläche verschwindet, lernt Ella schnell neue Leute kennen, doch auch die vermögen der Bedeutungslosigkeit keinen Sinn zu geben. Bald steht Ella wieder am Abgrund – und vor der Frage, ob ein Leben ohne Farbe überhaupt noch lebenswert ist.
Ich lese sehr gerne Bücher in denen es um Probleme geht, die Jugendliche heutzutage haben können - Süchte, Krankheiten, Schicksalsschläge und ähnliches. Als ich dann ein bisschen im Internet gestöbert habe bin ich auf 'high' gestoßen und das Buch hat direkt mein Interesse geweckt. Das Cover wurde ansprechend gestaltet, besonders die Farben finde ich sehr passend und letztendlich sieht es trotz dem ernsten Thema ziemlich cool aus. Als ich anfing zu lesen habe ich eine Weile gebraucht um richtig in die Situation der Protagonistin Ella einzusteigen. Sie war mir zwar nicht direkt unsympathisch, aber ich konnte viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen und fand sie auch von Anfang an ziemlich naiv und unbedacht. Wie man sich nach dem Titel schon denken kann dreht sich die gesamte Handlung um Ella und ihre Erfahrungen mit Alkohol und Drogen welche für mich relativ schlüssig aber dennoch nicht immer realistisch klangen. Viele Dinge, die (auch zum Teil durch ihr Verhalten) in ihrem Umfeld passieren wirkten auf mich einfach nicht so als könnten sie genau so passieren. Allerdings kann ich hier natürlich nur für mich sprechen, da ich selbst keine Erfahrungen dieser Art gemacht habe. Ehrlich gesagt hätte ich erwartet, dass mich die Geschichte ein wenig mehr 'schockiert' und auch durchgängig die Schattenseiten mehr in den Vordergrund treten, die sich nach und nach einschleichen. Im Grunde hat mir die Handlung trotz allem wirklich gut gefallen und ich denke, dass sie mehr Jugendliche ansprechen wird als ein 'Erfahrungsbericht' - einfach, weil eine gewisse Spannung besteht und ziemlich viel Action herrscht. Ich konnte auch bei Ella eine riesige Veränderung zwischen Anfang und Ende sehen, die meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet und durchdacht war. Es wurde dadurch auf jeden Fall aufgezeigt wie Drogen einen Menschen verändern können. Was mich allerdings leider am meisten gestört hat war, dass zusätzlich noch eine Essstörung miteinbezogen wurde, die das ganze für mich einfach komplett übertrieben hat - besonders weil sie immer nur ganz kurz auftaucht, das Drama verstärkt und dann wieder aus den Erzählungen weggelassen wird bis sie erneut stark auftaucht. Aus meiner eigenen Erfahrung finde ich diesen Aspekt der Protagonistin und Geschichte ziemlich unrealistisch und hätte es besser gefunden wenn sich die Autorin hier auf das hauptsächliche Problem konzentriert hätte. Nachdem ich das Buch trotz aller Kritik an einem Tag durchgelesen habe konnte mich das Ende leider nicht vollständig zufriedenstellen, was aber vor allem daran liegt, dass es für meinen Geschmack zu offen war, was für einige Leser vermutlich kein so großes Problem sein wird. Im großen und Ganzen hat mir das Buch trotz einiger Kritikpunkte ganz gut gefallen, weil es nie langweilig wurde und ich die Geschichte gerne gelesen habe. Außerdem möchte ich der Autorin, die das Buch schon in einem wirklich jungen Alter von 17 geschrieben hat, noch meinen Respekt aussprechen und ich bin mir ganz sicher, dass wir von ihr noch hören werden. Ihr erster Roman war für mich ein zwar noch ausbaufähiger aber trotzdem guter Auftakt und ich kann das Buch auch an Teenager weiterempfehlen, die auch gerne Bücher über solche Problematiken lesen und sich trotzdem nicht durch eine langweilige Geschichte quälen wollen.
Karen Ollrogge 1997 in Berlin geboren, begann bereits mit sechs Jahren, Kurzgeschichten zu schreiben, und schuf mit HIGH ihren ersten Roman, in dem sie Eindrücke ihrer Generation verarbeitet. Nach ihrem Abitur im Jahr 2015 will sie sich nun auch weiterhin dem Schreiben widmen.
(Quelle: Verlagsseite - leicht abgeändert)
3,5 von 5
Schöne Rezension :) Hört sich ganz interessant an, aber scheint ja kein Highlight gewesen zu sein .. mal sehen, ob es dann in mein Regal noch einziehen darf ;)
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