Titel: Über mir der Himmel
Autor: Jandy Nelson
Verlag: cbt (November 2016)
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 352
Preis: ca. 10€ (D)
Alter: ab 14 Jahren
Reihe: ---
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Siebzehn Jahre hat Lennie glücklich im Schatten ihrer strahlenden Schwester gelebt. Doch jetzt ist Bailey tot. Es ist, als hätte jemand den Himmel ausgeknipst. Bis Lennie sich verliebt – zum ersten Mal in ihrem Leben und gleich in zwei Jungen: Joes magisches Lächeln wird nur noch von seinem musikalischen Talent übertroffen; Toby ist stiller Cowboy, mutiger Skater – und Baileys große Liebe. Für Lennie sind sie wie Sonne und Mond; einer stößt ein Fenster in ihrem Herzen auf und lässt das Licht herein, bei dem anderen hat ihr Schmerz ein Zuhause. Als Liebe und Schuldgefühl auf Kollisionskurs gehen, explodiert Lennies Welt ...
Schon als ich das Buch bei englischsprachigen Bloggern gesehen habe konnte hat es eine gewisse Anziehungskraft für mich gehabt. Als ich dann die deutsche Ausgabe mit ihrem wirklich schönen schlichten Cover entdeckt habe, hat mich der Roman direkt noch neugieriger gemacht. Der Klappentext an sich klang für mich nach einer schönen, nachdenklichen, aber auch traurigen Geschichte, die alle Themen des Lebens vereint: Liebe, Freundschaft, Verlust und dazu noch ein gewisses Etwas, das das Ganze von den anderen Büchern unterscheiden würde. Diese Erwartung wurde dann auch grob erfüllt. Zugegebenermaßen habe ich eine ganze Weile gebraucht um wirklich in die Handlung hineinzufinden. Immer wieder habe ich das Buch beiseite gelegt um dann einige Tage später wieder einen Versuch zu starten. Am Anfang jedes Kapitels ist ein Gedicht abgedruckt, das die Protagonistin Lennie irgendwo hingekritzelt hat - Papier, Pappbecher, Äste. An sich fand ich die Idee schön, aber irgendwie hat es meinen Lesefluss doch ziemlich gestört. Die Handlung an sich hat mir ein ähnliches Gefühl vermittelt. Eigentlich eine gute Idee, aber trotz allem konnte mich die Geschichte einfach nicht fesseln. Die ganzen Emotionen wirkten so unnahbar, teilweise oberflächlich und ich bekam die meiste Zeit über keinen direkten Zugang zum Geschehen. Die Story konnte mich nicht mitreißen. Lennies Leben ist eigentlich ein ziemlicher Trümmerhaufen, sie hat nach dem Tod ihrer Schwester keine Ahnung wer sie ist geschweige denn was sie tun soll. Ihre Mutter ist seit Jahren verschwunden, da ist der Freund ihrer Schwester der um sie herum und dann auch noch ein Typ, der Lennie den Kopf verdreht. Wie in vielen anderen Büchern ein Mädchen, das auf dem Weg zu sich selbst ist. Im Grunde war sie mir sympathisch, aber für mich war sie eben einfach eine Protagonistin wie jede andere. Keine, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird, weil ich so mit ihr mitgefühlt habe. Und gerade das fand ich wahnsinnig schade, denn die Handlung bietet so viel Platz für Emotionen. Zum Ende hin wurde in meinen Augen dann zum Glück alles noch ein wenig besser und vor allem greifbarer. Die Handlung wirkte nicht mehr so ausgedacht und aufgeschrieben sondern wurde lebendiger. Obwohl mir der Schreibstil gut gefallen hat - rausreißen konnte er das ganze dann auch nicht mehr und so wird mir das Buch wohl eher als ganz gutes, durchschnittliches Buch in Erinnerung bleiben. Es konnte mich einfach nicht begeistern, auch wenn ich das mir sehr gewünscht hätte. Ich kann euch das Buch somit nur bedingt empfehlen, aber schlecht ist es definitiv auf keinen Fall!
Jandy Nelsons Debüt Über mir der Himmel stand auf mehreren Bestenlisten und wurde ein großer internationaler Erfolg. Ihr zweiter Roman Ich gebe dir die Sonne ist New York Times-Bestseller, die Filmrechte sind an Warner Brothers verkauft, er stand ebenfalls auf mehreren Bestenlisten und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Printz Award. Derzeit lebt Jandy Nelson in Kalifornien – nicht weit von den Schauplätzen aus Über mir der Himmel und Ich gebe dir die Sonne -, wo sie sich ganz dem Schreiben widmet. (Quelle: Verlagshomepage cbt)
3 von 5
Ein großes Dankeschön an den cbt-verlag für dieses Rezensionsexemplar!
Ich hab das Buch schon vor 5-6 Jahren gelesen und war damals sehr begeistert, kann mich mittlerweile aber nicht mehr sonderlich gut daran erinnern... Schöne Rezension auf alle Fälle. :)
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